Once I say I
Once I say I, I am talking to you
REALACE Projektraum, Berlin 2009
Der Fänger im Netz
Der Künstler Adib Fricke präsentiert seine textbasierte Kunst ab dem 18. September 2009 in der Ausstellung »Once I say I, I am talking to you« bei Realace.
Fricke kombiniert seine Satzfragmente mit einem neuen Element: eigene Fotografien in Leuchtkästen. Inhaltlicher Schwerpunkt der Textstücke ist das auf sich selbst und sein Gegenüber verweisende Individuum: ONCE I SAY I, I AM TALKING TO YOU. ... Sporadische Textbrocken wie "I have so much to think / I absolutely love it" werden auf weiße Wände gebracht und zu den dort platzierten Fotografien gesetzt. ...
Frickes Kunst entsteht aus der Beschäftigung mit dem Einfluss der virtuellen Realität auf den Menschen, seine Welt und seine Worte. Während – Marshall McLuhan folgend – der Buchdruck das Wort aufwertete, entwertet das Internet dessen Bedeutung. Das Netz ist ein unendliches Archiv an ungefilterten und unzensierten Äußerungen in Text und Bild. In ihrer Masse sind das einzelne Wort und einzelne Bild bedeutungslos.
Adib Fricke schwimmt gegen den Strom. Er holt das Wort, den Satz, zurück in die analoge Welt, fragmentarisch als Ausgangspunkt für Assoziationen. Abgekoppelt von einem Autor, losgelöst von einem Kontext, arbeitet er mit Textstücken als Rohstoff seiner Kunst. Dabei bedient er sich dem unbegrenzten Fundus von Texten im weltweiten Netz. Er systematisiert sie beispielsweise nach thematischen oder grammatischen Aspekten, filtert und zerstückelt sie und setzt sie wieder zu etwas Neuem zusammen: Zu Sätzen, die keiner inneren Logik zu folgen scheinen, aber dennoch irgendwie bekannt wirken: "I know what I like / I concentrate on reality / I do this in two ways".
— Swantje Kaposty, Auszug Pressetext, Realace GmbH